Die Entwicklung der Stadt- und Ortskerne, eine rasche Realisierung der letzten Meile und zukunftsorientierte Mobilitätslösungen waren die Hauptthemen der SWR-Bezirksversammlung mit dem Landeshauptmann und Landesrat für Wirtschaft Arno Kompatscher in Bozen.
„Im letzten Jahr sind in einigen Bereichen Rahmenbedingungen geschaffen worden, die auf die Unterstützung von Südtirols Familienbetrieben abzielen. Genannt werden können beispielsweise das neue Landesgesetz zur öffentlichen Auftragsvergabe oder die Steuererleichterungen im Bereich der GIS und der IRAP. Diesen eingeschlagenen Weg gilt es nun weiterzuführen“, eröffnete Gerhard Resch, Bezirkspräsident des Südtiroler Wirtschaftsringes, die Bezirksversammlung. Auch heuer waren zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer der Einladung des SWR zur Bezirksversammlung mit dem Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat gefolgt, bei welcher aktuelle Themen erörtert worden sind.
Lvh-Bezirksobmann Gerhard Resch forderte eine zeitnahe Realisierung der letzten Meile und die Anbindung der Unternehmen an das Breitbandnetz, während hds-Bezirkspräsident Sandro Pellegrini Maßnahmen zur homogenen Entwicklung von Stadt- und Ortskernen forderte. „Das Ziel der Landesregierung ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und ein unternehmerfreundliches Klima zu schaffen“, betonte der Landeshauptmann und ging auf die Maßnahmen ein, die die Landesregierung in diesen Bereichen plant. Er betonte auch die grundsätzliche Bereitschaft der Landesregierung lokale Initiativen zu unterstützen, sofern sie auf lokaler Ebene geplant und von lokalen Akteuren mitgetragen werden.
Mobilität – die Voraussetzung für Erreichbarkeit schaffen
Breiten Raum nahm das Thema Mobilität ein: Martin Atzwanger, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Südtirol, wies auf die Verkehrsproblematik der Landeshauptstadt hin und forderte eine rasche Realisierung der Umfahrung Bozen um das tägliche Verkehrschaos zu vermeiden. HGV-Bezirksobmann Gottfried Schgaguler thematisierte die Verkehrsanbindung des Überetschs an die Landeshauptstadt. Er ging auch kurz auf das vorliegende Konzept für den Regionalflughafen Bozen ein und unterstrich die Wichtigkeit eines funktionierenden Regionalflughafens für den Wirtschaftsstandort Südtirol. Reinhard Dissertori, Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes, betonte, dass man einer Verbesserung der Transportwege im Unterland durch den Bau des BBT grundsätzlich positiv gegenüberstehe, jedoch sichergestellt werden müsse, dass durch den Bau des Tunnels die Wasserquellen nicht versiegeln würden.
Der Landeshauptmann unterstrich, dass in Südtirol im Bereich der Erreichbarkeit noch Aufholbedarf bestehe. Aus diesem Grund habe die Landesregierung, verschiedene Maßnahmen geplant, um den Standtort Südtirol zu stärken. Zum einen liege nun ein umfassendes Konzept für den Regionalflughafen Bozen vor, über welches die Bevölkerung abstimmen wird. „Persönlich bin ich von der Wichtigkeit des Flughafens für den Standort Südtirol überzeugt. Ich rufe alle auf, sich inhaltlich mit dem Konzept auseinanderzusetzen und eine sachliche Diskussion zu führen“, so der Landeshauptmann. Bei der Realisierung der Zulaufstrecke für den BBT im Unterland sicherte er zu, alle Bedenken ernst zu nehmen und gründlich zu prüfen, um gemeinsam mit den betroffenen Gemeindeverwaltungen eine Lösung zu finden. In Bezug auf die Umfahrung Bozen betonte er, dass eine Lösung eng mit dem Erhalt der Autobahnkonzession verbunden sei. Im Einvernehmensprotokoll sei unter anderem eine Mitfinanzierung der Umfahrung Bozen vorgesehen. Nun gelte es den Planungswettbewerb und die Planungsphase anzugehen, die bei einem Projekt dieser Größe in etwa zwei Jahre beanspruchen dürfte. Nach erfolgter Genehmigung, Ausschreibung und Vergabe ist ein Baubeginn innerhalb 2020 denkbar.
„Diese Bezirksversammlungen bieten uns Wirtschaftstreibenden die Gelegenheit uns auszutauschen und unsere Anliegen und Vorschläge dem Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat gemeinsam vorzubringen und dadurch an Stärke und Aussagekraft zu gewinnen“, schloss SWR-Präsident Philipp Moser die Versammlung, die im Salewa Hauptquartier in Bozen stattfand.