Bezirkspräsident Oswald Karbon: „Zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort gehört auch, dass man eine Wohnung zu einem angemessenen Preis findet“
Das Thema Wohnen wird momentan auch in der Wirtschaft heiß diskutiert, denn es stellt sich immer mehr heraus, dass ein wesentlicher Faktor für den Arbeitskräftemangel in Südtirol der Mangel an leistbarem Wohnraum ist. Aus diesem Grund traf sich der SWR-Bezirksausschuss kürzlich mit Landesrat Peter Brunner und SVP-Obmann Dieter Steger, um gemeinsam über möglich Lösungen und Konzepte zu diskutieren. Die exorbitant hohen Preise für Mietwohnungen, geschweige denn für Eigentum, schrecken viele potenzielle Arbeitskräfte davon ab, nach Südtirol zu kommen bzw. fördern die Abwanderung junger Talente ins Ausland, den sogenannten „Braindrain“. Im Kampf um die Arbeitskräfte konkurrieren die heimischen Unternehmen nicht nur untereinander, sondern auch mit den Nachbarländern und angrenzenden Regionen. „Südtirol gehört zu den teuersten Gebieten in Italien, was die Preise fürs Wohnen anbelangt. Dies schreckt viele Menschen davor ab, sich in Südtirol niederzulassen, um hier zu arbeiten“, sagt Oswald Karbon, Bezirkspräsident des SWR-Bezirksausschusses Bozen und Umgebung. Vor allem brauche es aber auch Möglichkeiten für die Betriebe Mitarbeiterwohnungen für ihre Mitarbeiter zu schaffen, so Oswald Karbon weiter.
Landesrat Peter Brunner beteuerte, dass man mit Hochdruck an Lösungen arbeite. Im Herbst wolle man mit einem ganzen Maßnahmenpaket, einem sogenannten Omnibus-Gesetz für das Wohnen, die Voraussetzungen dafür schaffen, so der Landesrat. SVP-Obmann Dieter Steger wies darauf hin, dass es mittlerweile in zu vielen Gemeinden nicht mehr möglich sei, sich eine Wohnung zu leisten. Man müsse für die Südtiroler Familien genügend Wohnraum schaffen und zugleich den Betrieben die Möglichkeit geben, ihren Mitarbeitern Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Dem pflichtete Landesrat Peter Brunner bei. Es brauche in Zukunft für die Betriebe die Möglichkeit und auch den Anreiz ganze Mitarbeiterhäuser zu machen und in Mischzonen müsse die Möglichkeit geschaffen werden, bestehende Kubaturen für Mitarbeiterwohnungen umzuwidmen, damit man bestehende Kubaturen verwertet, ist Landesrat Peter Brunner überzeugt. Mit dem Konzept Wohnen mit Preisbindung will man zudem die Voraussetzung schaffen, dass in Zukunft die Quadratmeterpreise um bis zu 25 Prozent gesenkt werden. Die Durchführungsverordnung dazu sollte noch vor der Sommerpause beschlossen werden, so der Landesrat weiter.