Laut der kürzlich vorgestellten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer Bozen „Das Unternehmertum im Blickpunkt der Jugendlichen“ stehen Südtirols Jugendliche dem Unternehmertum grundsätzlich positiv gegenüber. Dies spiegelt sich vor allem in zwei Kernaussagen wider: Rund 56 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, ein positives Bild von den Unternehmern zu haben und rund 40 Prozent können sich vorstellen in Zukunft selbst unternehmerisch tätig zu werden.
Die Studie zeigt auch deutlich, dass Jugendliche, die einen direkten Kontakt mit Unternehmern haben, ein positiveres Bild des Unternehmertums haben als Jugendliche, die keinen direkten Einblick in Unternehmen haben. „Die zahlreichen Sensibilisierungskampagnen die in den letzten Jahren sowohl von den Verbänden als auch von der Handelskammer ins Leben gerufen worden sind, spielen hier sicherlich eine große Rolle“, ist SWR-Präsident Philipp Moser überzeugt. Im Rahmen von Berufsinformationskampagnen, Schulbesuchen, Betriebsbesichtigungen und Expertenunterricht erhalten die Schüler einen guten und praxisnahen Einblick in die Berufswelt und können sich so ein konkreteres Bild von den vielfältigen Möglichkeiten bilden, die Südtirols Wirtschaft bietet, aber auch von der effektiven Tätigkeit, die damit verbunden ist. Jedoch wird nicht nur die Arbeit der Unternehmer von den Jugendlichen positiv wahrgenommen, sondern auch deren Verantwortung und Nutzen für die Gesellschaft in Bezug auf den Lebensstandard der Südtiroler Bevölkerung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Innovationsgeist.
Rund 40 Prozent der befragten Jugendlichen können sich vorstellen, später ein Unternehmen zu gründen und trauen sich zu, die geforderten Fähigkeiten zu besitzen, welche sie mit dem Unternehmertum assoziieren wie beispielsweise Anführergeist, Ehrgeiz, Kreativität, Belastbarkeit und Entscheidungsfreude. „Dies ist ein erfreuliches Ergebnis, denn besonderes beim Jungunternehmertum gibt es in Südtirol Aufholbedarf“, betont Moser. Aktuell werden in Südtirol nur 7,7 Prozent der Unternehmen von Jugendlichen unter 35 Jahren geführt. Südtirol hinkt hier sogar dem Italienischen Durchschnitt von 10,8 Prozent hinterher. „Es ist sicherlich wichtig, dass der Unternehmergeist grundsätzlich vorhanden ist, jedoch müssen die Jugendlichen, welche den Schritt in die Selbständigkeit wagen, dann auch dementsprechend beratend und finanziell unterstützt werden“, so Moser weiter.
„Auch wenn nicht alle Jugendlichen im späteren Berufsleben selbständig werden, so ist doch ein gewisses unternehmerisches Denken vorhanden. Dies ist für die weitere Entwicklung Südtirols sicherlich positiv“, zeigt sich Moser erfreut.