Reinalter: „Die Situation im Straßenverkehr ist für das Pustertal nicht mehr zumutbar“
„Die Mobilitätsbereitschaft der Menschen nimmt zu. Auch unsere Betriebe sind mobiler geworden und arbeiten heute nicht mehr ausschließlich innerhalb der eigenen Gemeindegrenzen wie dies vor Jahren vielfach noch der Fall war. Dieser Mobilitätsbereitschaft muss noch stärker Rechnung getragen werden“, fordert Joachim Reinalter, Pusterer Bezirkspräsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea).
Das Verkehrsaufkommen im Pustertal hat in den letzten Jahren trotz Investitionen im Personennahverkehr zugenommen. Dies belegt die Datenauswertung der Zählstationen für das Jahr 2016, die eine deutliche Zunahme des täglichen Durchschnittverkehrs innerhalb des Bezirkes ergeben hat. „Die wenigen Ausweich- und Überholmöglichkeiten entlang der Pustertaler Straße verlangsamen den Verkehr. Kommt dann noch eine Baustelle mit einer Einbahnregelung dazu, geht gar nichts mehr. Dies spricht nicht für den Wirtschaftsstandort Pustertal“, betont Reinalter. Für alle Sektoren sei die Situation mittlerweile untragbar, berichtet der Bezirkspräsident weiter: Touristen müssten eh schon einen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen, um ihren Urlaub im Pustertal antreten zu können, der nun zusätzlich durch Staus verlängert wird. Unternehmer müssen mehr Zeit einplanen um von einem Ort zum nächsten zu gelangen um ihre Aufträge wahrnehmen zu können. Mitarbeiter müssen mehr Zeit für ihre Anfahrt zum Arbeitsplatz kalkulieren.
Lösungen sind notwendig
Um der Situation gerecht zu werden, muss sowohl bei kurzfristigen als auch mit langfristigen Lösungen angesetzt werden. Der erste relativ einfach umsetzbare Vorschlag lautet daher, in Zukunft an den Baustellen auch nachts und an den Wochenenden zu arbeiten. Dadurch kann die Einbahnregelung schneller aufgehoben und ein flüssiger Verkehr ermöglicht werden.
Dem öffentlichen Personennahverkehr – und hier insb. der Bahn – wird in Zukunft ebenfalls eine wichtige Rolle zukommen. Bei attraktiven Verbindungen könne die Bahn sowohl innerhalb Südtirols als auch für die Mobilität von und nach außen zu einer Reduzierung des Straßenverkehrs beitragen.
Weiters müssen entlang der Pustertaler Straße Ausweich- und Überholmöglichkeiten geschaffen werden. „Die Dorfumfahrungen haben zwar das Verkehrsaufkommen in den Ortszentren reduziert, das Problem jedoch nur verlagert, da auf der kurvenreichen Pustertaler Straße kaum zügig gefahren werden kann“, erklärt Reinalter. In den nächsten Monaten sollen daher verschiedene Treffen organisiert werden, um mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, schreibt swr-ea abschließend in einer Presseaussendung.