Südtirol gilt als Land, das stark verwurzelt und gleichzeitig offen für Neues ist. Die Mehrsprachigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie ist ein Mehrwert, den jeder in seinem persönlichen Umfeld spürt. Sie ist eine persönliche Qualifikation und ein bedeutender wirtschaftlicher Vorteil.
Mehsprachigkeit #unterstützen: Unser gemeinsamer Auftrag
Das Land Südtirol, der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige und die Handelskammer Bozen setzen sich deshalb seit jeher für mehr Sprachkompetenzen in Südtirol ein.
Dies erfolgt etwa durch gezielte Weiterbildungsangebote und Personalentwicklung der Verbände und des WIFI, dem Weiterbildungsservice der Handelskammer, eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die Veröffentlichung spezifischer Studien des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung und durch die Sensibilisierungsarbeit im Bereich Schule-Wirtschaft. Der Einsatz der Südtiroler Wirtschaft und des Landes zur Förderung der Mehrsprachigkeit soll im Rahmen der gemeinsamen Kampagne #multilingual weiter ausgebaut und verstärkt werden.
Nie wieder sprachlos: #Vielfältiges Angebot:
Die Südtiroler Bildungs- und Kulturpolitik legt großen Wert auf Mehrsprachigkeit und fördert entsprechende Maßnahmen, vom Sprachkurs über Sprachaufenthalte bis hin zu autonomen Lernformen oder Sprachprojekten. All diese Angebote sind im Netz auf der Sprachenseite des Landes gesammelt:
Die Kampagne #multilingual:
Vor dem Hintergrund, dass Mehrsprachigkeit gleichermaßen ein Bildungs-, Kultur-, Arbeits- und Wirtschaftsthema ist, wird die Kampagne #multilingual von allen drei Kulturabteilungen, den Bildungsdirektionen sowie von den lokalen Wirtschaftstreibenden und Sprachakteuren getragen. Gemeinsam soll die Bevölkerung für Sprachen begeistert und mit konkreten Maßnahmen wachgerüttelt werden. Dabei geht es hauptsächlich um folgende Botschaften:
- Mehrsprachigkeit ist heutzutage der Normalzustand, Einsprachigkeit eher der Ausnahmefall.
- Innere und äußere Mehrsprachigkeit: Von einer Sprache zur anderen, aber auch von einer Sprachvariante zur anderen zu wechseln, ist eine Schlüsselkompetenz, der wir uns bewusst werden müssen.
- Funktionale Mehrsprachigkeit: Mehrsprachig zu sein, hat weder mit Sprachenniveaus was zu tun noch damit, ob jemand in einem zwei- oder mehrsprachigen Elternhaus aufwächst. Es ist ganz natürlich, dass wir verschiedene Sprachen im eigenen Repertoire unterschiedlich beherrschen. Es geht vielmehr darum zu verstehen, dass jeder fähig ist, mit jeder Sprache unterschiedliche Dinge zu tun.
- Sprachen zu beherrschen ist ein individueller wie ein gesellschaftlicher Reichtum.
- Verstehen und verstanden werden: Sprachen ermöglichen neue Begegnungen, erweitern den Horizont. Es geht nicht darum, perfekt zu sprechen oder wie ein Muttersprachler zu klingen, sondern sich mitteilen zu können.
- Alle Sprachen sind gleichwertig; niemand soll auf die eigene Muttersprache verzichten müssen.
Mit fünf Plakaten an Südtirols Bahnhöfen und Bushaltestellen wird auf humorvolle Weise die Aufmerksamkeit auf das Thema Mehrsprachigkeit gelenkt. Die Tatsache, dass wir alle unzulänglich sind, weil wir keine Tiersprachen sprechen, dafür mit anderen Sprachen unterschiedlich umgehen können, soll uns zu bedenken geben, dass wir als Menschen von Natur aus mehrsprachig veranlagt sind und viel unternehmen können und sollen, um diese Fähigkeit zu nutzen und auszubauen.
Unter dem gemeinsamen Logo #multilingual sollen in den nächsten drei Jahren Initiativen, Projekte und Maßnahmen gebündelt werden, die sich die Förderung der Mehrsprachigkeit auf die Fahne schreiben. In diesem Sinne wurden einige Initiativen bereits unter #multilingual aus der Taufe gehoben.
- Betriebs- und Sprachpraktika in der Landesverwaltung: Oberschülerinnen und Oberschüler haben demnach die Möglichkeit, ihr Praktikum gezielt mit der Zweitsprache zu kombinieren, indem sie es in bestimmten Landesämtern absolvieren, wo die vorwiegende Geschäftssprache ihrer Zweitsprache entspricht.
- Jugendwettbewerb “Jonglieren mit Sprachen macht Spaß”: Jugendliche konnten bis Ende August 2020 ihre Ideen einbringen, womit sie Gleichaltrigen die Begeisterung für Sprachen vermitteln und sie von der Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit überzeugen wollen. Eine fünfköpfige Mädchengruppe aus dem Passeiertal hat sich dabei den ersten Preis geholt und bekommt nun zusätzlich zum Geldpreis auch die Möglichkeit, ihre Idee mithilfe fachlicher Unterstützung umzusetzen und in Umlauf zu bringen.
- Sprachen-Event 2021: Die Handelskammer Bozen plant, gemeinsam mit dem Land Südtirol, dem Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige und den Schüler- und StudentenvertreterInnen, ein Sprachen-Event, um das Bewusstsein zum Thema zu schärfen bzw. aufzuzeigen wie wichtig Mehrsprachigkeit im (Berufs-)Leben ist und welche Angebote zum Sprachenlernen es gibt. Jugendliche und Unternehmen sollen dabei die Möglichkeit haben, sich gemeinsam mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Im Sinne der Synergieschaffung werden zukünftig solche und ähnliche Aktionen auf der Sprachenseite des Landes gesammelt.