Wenn es um den ländlichen Raum geht, entscheiden gute Verkehrsanbindungen darüber, ob Unternehmen wettbewerbsfähig sind oder nicht. Im Burggrafenamt ist gerade deshalb der Bau des Küchelbergtunnels von enormer Bedeutung. Zudem gilt es auf die guten Anbindungen, die es über den öffentlichen Nahverkehr bereits gibt, verstärkt aufmerksam zu machen. Diese und weitere Anliegen wurden bei der Diskussionsveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ mit Landesrat Daniel Alfreider und Vertretern der Wirtschaft beim Unternehmen Maico in St. Leonhard in Passeier diskutiert. Sie wurde vom SWR-EA Bezirk Burggrafenamt, in Zusammenarbeit mit dem Ressort für Infrastruktur und Mobilität organisiert.
„Ein gut funktionierendes Straßennetz und öffentliches Mobilitätsangebot ist für einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum entscheidend. Um die richtigen Mobilitätslösungen vor Ort zu entwickeln, braucht es den Einsatz von uns allen“, so Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA einleitend.
In der anschließenden Diskussion, die von SWR-EA Geschäftsführer Andreas Mair moderiert wurde, ging es um die Herausforderungen im Burggrafenamt.
Für Wolfgang Reisigl, Geschäftsführer vom Unternehmen Maico in St. Leonhard ist die Erreichbarkeit im ländlichen Raum entscheidend: „Nur so können wir auch zukünftig wettbewerbsfähig sein. Unser Ziel muss es deshalb sein, Südtirol nach innen und nach außen gut zu vernetzen. Verkehrsprojekte wie der Küchelbergtunnel und ein gutes Straßennetz in die Täler hinein, sind für das gesamte Burggrafenamt von zentraler Bedeutung“, so Reisigl.
Mobilität: Informationsarbeit verstärken und offen sein für Neues
Theresia Hofer vom Hotel Wiesenhof in St. Leonhard in Passeier ist sich sicher: „Wir können alle einen Betrag leisten, damit die öffentlichen Verkehrsmittel verstärkt genutzt werden, indem wir Einheimische wie Gäste über das gut vernetzte öffentliche Mobilitätsangebot noch umfangreicher informieren. Im Burggrafenamt machen sehr viele Tourismusbetriebe ihre Gäste darauf aufmerksam und das wird auch dankend angenommen“, so Hofer.
Für Rosmarie Pamer, Bürgermeisterin der Gemeinde St. Martin in Passeier ist es wichtig, dass das Thema Mobilität ganzheitlich gedacht wird und man auch stets offen ist für Neues. Potenzial sieht Pamer etwa noch beim Ausbau der Fahrradmobilität.
Für Paul Rösch, der in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt für die Mobilität zuständig ist, ist neben dem Küchelbergtunnel auch die Realisierung der Kavernengarage von enormer Bedeutung. „Mit dem Projekt würde die Lebensqualität für die Stadtgemeinde Meran enorm verbessert, das Zentrum wäre in wenigen Schritten zu erreichen“, erklärte Rösch. Zudem will die Stadtgemeinde die Verkehrsflüsse auch mit neuen Angeboten besser lenken, beispielsweise Bike-Sharing und Carpooling.
Wasserstoff, ein zentrales Thema für Südtirol
Landesrat Daniel Alfreider kündigte an, dass man den Weg einer immer nachhaltigeren Mobilität auch mit weiteren Fördermöglichkeiten unterstützen will. „Deshalb weiten wir die Förderung nun auch für elektrobetriebene Motorräder und Kleinkrafträder (Scooter) sowie für E-Cargo-Bikes aus.“ Zeitgleich setzt die Landesregierung auch auf innovative Technologien, wie etwa Wasserstoff. „Dazu arbeitet ein Task-Force-Team gerade eine Strategie für Südtirol aus.“ Für einschneidende Verkehrsprojekte wie etwa den Küchelbergtunnel, sind nicht nur Investitionssicherheit, sondern auch Planungssicherheit bei der Realisierung entscheidend.