Brennende Fragen, viele Anliegen, klare Worte und viel Raum für Diskussion: Die Auftaktveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ in der Obstgenossenschaft MIVOR in Latsch mit Landesrat Daniel Alfreider und weiteren Gästen war ein spannender Diskussionsabend, organisiert vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige Bezirk Vinschgau, in Zusammenarbeit mit dem Landesressort für Mobilität.
„Ziel unserer Veranstaltungsreihe in den Bezirken ist es, die brennenden Fragen, Sichtweisen und Lösungsvorschläge der Wirtschaft im direkten Austausch mit der Politik zu diskutieren. Denn eines ist klar: Wir können die großen Herausforderungen zur Mobilität nur meistern, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, brachte es Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA einleitend auf den Punkt.
Erarbeitete Lösungen gilt es konsequent umzusetzen
Die Antwort auf die Frage von Moderator und SWR-EA Geschäftsführer Andreas Mair an die Teilnehmer der Diskussionsrunde, was der Vinschger Wirtschaft am meisten unter den Fingernägeln brennt, kam prompt. „Wir brauchen Lösungen für die Straßenabschnitte Forst-Töll-Rabland, die Latschander, Kastelbell-Galsaun und auch dem Obervinschgau. Dabei gilt es erarbeitete Projekte konsequent umzusetzen, um den Verkehrsfluss laufend zu verbessern“, unterstrich SWR-EA Bezirkspräsident Karl Pfitscher.
Für Dietmar Spechtenhauser, Inhaber eines spezialisierten Schuhgeschäfts in Laas und hds-Bezirkspräsident ist klar: „Unsere wirtschaftliche Tätigkeit findet im Ortszentrum statt. Wir müssen für unsere Kunden gut erreichbar sein, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist für die kleinen Geschäfte, wie auch die anderen Betriebe überlebenswichtig.“
Auch für Heinrich Noggler, Bürgermeister der Gemeinde Graun ist eine gute Erreichbarkeit vor Ort ausschlaggebend. „Die Betriebe im Obervinschgau haben in den Wirtschaftsstandort kräftig investiert. Wer erfolgreich sein will, muss auch gut erreichbar sein“, so Noggler, der gleichzeitig auch auf eine Lösung für die Schutzgalerien bei Graun drängte.
Mobilität ist kein Wunschkonzert: Es geht um realisierbare und finanziere Lösungen
Landesrat Daniel Alfreider machte deutlich, dass es bei Mobilitätsprojekten immer auch um Planungssicherheit geht: „Wir dürfen den Menschen keine unerfüllbaren Hoffnungen machen, sondern müssen nach realisierbaren und finanzierbaren Lösungen suchen“, so Alfreider. Er versicherte: Der Latschander wurde aus Gründen der Sicherheit eine hohe Priorität zugeschrieben, beim Straßenabschnitt Forst-Töll-Rabland wird derzeit eine realisierbare Variante geprüft, für die Schutzgalerien bei Graun arbeiten die Techniker an einer Lösung, welche auch eine landschaftliche Aufwertung mitberücksichtigt, nicht nur eine Sanierung der Galerien. Zudem, so der Landesrat, will man am Erfolg der Vinschger Bahn anknüpfen und den Autoverkehr mit gezielten Maßnahmen noch stärker auf den öffentlichen Nahverkehr verlagern. Außerdem sei es wichtig, Gewerbezonen an das Fahrradnetz anzubinden, um einen Umstieg aufs Rad auch für den täglichen Weg zum Arbeitsplatz zu ermöglichen. Im Anschluss wurde bei kleinen regionalen Köstlichkeiten noch weiter diskutiert.