Wenn Südtirol ein Vorzeigeland sein will, muss es endlich seine Hausaufgaben in punkto Bürokratieabbau machen.
Italien liegt, was die Bürokratie anbelangt, im internationalen Vergleich im Hinterfeld und zwar an 87. Stelle. Der Staat befindet sich damit, anders als die Nachbarländer Deutschland (Platz 19) und Österreich (Platz 32), in der Gruppe Sambia und Marokko. Dies stellt nicht nur einen Wettbewerbsnachteil dar, sondern bremst auch die Investitionen aus dem Ausland. Zudem kostet Bürokratie. Die Verwaltungskosten zu Lasten der Betriebe betragen 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 24 Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens gehen in Bürokratiekosten auf. Oder anders: 1.200 € im Monat bzw. 76 Arbeitstage kostet die Bürokratie einem Unternehmen.
Die Südtiroler Landesregierung hat in dieser Amtsperiode mehrfach einen Bürokratieabbau im Ausmaß von 20 Prozent angekündigt. Passiert ist aber noch wenig. „Wenn Südtirol ein Vorzeigeland sein will, muss es endlich seine Hausaufgaben in punkto Bürokratieabbau machen“, fordert der UVS damit zu Recht bei seiner Pressekonferenz am Freitag, den 25. Mai 2012.
Vorschläge gibt es genügend. Der UVS nannte bei seiner Pressekonferenz sieben konkrete Maßnahmen. Diese betreffen die Einheitsschalter für Unternehmen, die Gewerbegebiete, die zertifizierte Meldung der Tätigkeitsaufnahme (Scia), die Abschaffung überflüssiger Gesetze, die Kontrollen in den Betrieben, die Beschleunigung der Zahlungen und die Liberalisierung.