„Ein knappes halbes Jahr nach der Verabschiedung des Job Act sind sowohl am lokalen als auch am nationalen Arbeitsmarkt erste positive Signale zu erkennen“, kommentiert Philipp Moser, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes die jüngsten Beschäftigungszahlen. Auf staatlicher Ebene ist die Anzahl der Beschäftigten in den letzten zwölf Monaten leicht gestiegen (plus 0,3 Prozent), während die Anzahl der Arbeitssuchenden stabil geblieben ist (12,4 Prozent). Weitaus positiver stimmen die Zahlen in Südtirol: diese sehen ein Plus von 2.110 Beschäftigten (plus 1,2 Prozent) und einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 6,9 Prozent gegenüber jenen im Vorjahr vor. „Diese Daten sind ein erstes Anzeichen, dass die Arbeitsmarktreform langsam greift“, so Moser.
Im Dezember hat das italienische Parlament den Jobs Act verabschiedet, welcher darauf abzielt den starren italienischen Arbeitsmarkt zu reformieren (Gesetz Nr. 183/2014) indem beispielsweise unbefristete Verträge gefördert werden. „Durch die Einführung eines mit den Dienstjahren zunehmenden Kündigungsschutzes für Arbeitnehmer, die Befreiung der unbefristeten Arbeitsverträge von den Sozialbeiträgen und die Befreiung der Personalkosten für unbefristet Beschäftigte bei der Berechnung der IRAP sind wichtige Akzente gesetzt worden, die Unternehmen entlasten und gleichzeitig motivieren, junge Menschen anzustellen“, ist Moser überzeugt.
Neue Durchführungsbestimmungen
Auch die beiden kürzlich (15. Juni) von der Regierung verabschiedeten Legislativdekrete beinhalten positive Akzente zu einer weiteren Belebung der Beschäftigung, insbesondere der Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen. „Im Bereich der Lehre ist auf Staatsebene ein Quantensprung erzielt worden, indem das Modell der Lehre wie wir sie in Südtirol kennen nun auch als Arbeitsinstrument gestärkt worden ist. Nun gilt es, diese Möglichkeiten nicht nur zu nutzen, sondern aktiv zu bewerben um junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu holen“ so Moser. Insbesondere die arbeitsrechtliche Verankerung der sog. Berufsmatura, die Möglichkeit zur Ausdehnung des Lehrverhältnisses um ein Jahr und die Verankerung der Lehre in Saisonbetrieben seien wichtige Anliegen Südtirols gewesen, welche es gelungen sei zu verankern. Die Beschäftigung von Frauen wird durch verschiedene Maßnahmen im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, beispielsweise durch Telearbeit und eine Flexibilisierung des Mutterschutzes, gefördert.
„Die Anzeichen für eine Belebung des Arbeitsmarktes sind gegeben, die Regierung ist auf dem richtigen Weg. Nun gilt es, diesen eingeschlagenen Weg weiterzuführen“, so Moser.