Laut dem SWR-EA muss man jetzt ordentlich Gas geben. Es sind große Bemühungen zur Impfstoff-Beschaffung nötig. Zudem braucht es dringend eine breit angelegte Informationskampagne.
Präsident Hannes Mussak über die Details im Interview.
- Beim Impfen sollte ordentlich aufs Gaspedal gedrückt werden, forderte gestern der Unternehmerverband Südtirol. Was sagt der SWR dazu?
Hannes Mussak: Das letzte Jahr hat uns gezeigt, wie verletzlich unsere Welt auch sein kann. Gleichzeitig haben wir auch gesehen, dass es mit Hilfe der Wissenschaft auch Hoffnung gibt. Damit wir ein Bild zum aktuellen Stand haben, hat uns Landesrat Thomas Widmann im Rahmen unserer Task Force „Wirtschaft – Landesregierung“ einen Überblick gegeben, wie es um das Impfen genau steht. Da muss man jetzt ordentlich Gas geben keine Frage, sei es was die Bemühungen angeht den nötigen Impfstoff zu erhalten, wie auch eine Aufklärungskampagne, die wirkt. Wir müssen die Menschen erreichen, ihnen alle notwendigen Informationen geben, so dass jeder eine vernünftige Entscheidung für sich treffen kann, wenn dann hoffentlich wieder bald die nächsten Lieferungen kommen. Der Informationsbedarf ist jedenfalls groß, das erleben wir alle in den täglichen Gesprächen mit unseren Kollegen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
- Was fordert die Südtiroler Wirtschaft?
Hannes Mussak: In erster Linie sollen die Menschen die Chance haben sich objektiv informieren zu können. Nur so können wir unbegründete Ängste nehmen. Dann kann sich auch jeder eine objektive, persönliche Meinung bilden. Jene die Verschwörungstheorien verbreiten, müssen sich bewusst sein, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in Gefahr bringen. Das macht mir schon Sorgen, dem Phänomen müssen wir begegnen und jenen Menschen, die verantwortungsvoll mit der Situation umgehen eine Stimme geben. In anderen Ländern läuft bereits eine breit angelegte Informationsarbeit, bei uns haben mir viele Kollegen bestätigt, dass hier noch viel Luft nach oben ist.
- Sollte es den Unternehmen ermöglicht werden, die Impfungen in ihren Betrieben durchzuführen?
Hannes Mussak: Wenn alle Voraussetzungen passen, wäre dies eine Möglichkeit, die man auf freiwilliger Basis angehen könnte. Vieles wird von der Art des Impfstoffes abhängen, wie auch von der Kühlkette. Da gibt es zwischen den Impfstoffen von BioNtech-Pfizer sowie jenen von Moderna und anderen Instituten Unterschiede. Auch das müssen wir berücksichtigen. Es kann demnach eine zusätzliche und unterstützende Möglichkeit sein. Die Betriebe sind sicher bereit auch hier Verantwortung zu übernehmen und dies operativ zu unterstützen, soweit sie halt können. Wir stehen im SWREA für ein Treffen mit dem Sanitätsbetrieb bereit, damit auch alle an einem Tisch sind und man gemeinsam über Möglichkeiten sprechen kann.