„Ein funktionierender Flughafen ist unerlässlich für die Erreichbarkeit und damit auch für die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Unternehmen“, ist SWR-Präsident Philipp Moser überzeugt. Nun sei es aber höchst an der Zeit – sprichwörtlich – „Nägel mit Köpfen“ zu machen und eine Entscheidung zu treffen, in welche Richtung sich der Flughafen Bozen entwickeln soll. Bis 2015 soll – laut Ankündigung des Landeshauptmannes – ein schlüssiges Konzept vorliegen. „Eine Maßnahme, die wir begrüßen“, unterstreicht der SWR-Präsident.
„Wenn – wie aus einer jüngsten Statistik von Assaereoporti hervorgeht – die Anzahl der Passagiere in diesem Jahr bis dato um über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, bedeutet dies, dass das Angebot sowohl von den Gästen als auch von den Südtirolerinnen und Südtirolern verstärkt angenommen wird“, fasst der SWR-Präsident zusammen. Es gelte nun jedoch eine nachhaltige Strategie für die Entwicklung des Flughafens zu entwickeln, die verschiedene Aspekte beinhaltet und diese auch transparent zu kommunizieren. Nur auf Basis von Daten und Fakten könne eine sachlich fundierte Diskussion stattfinden. „Die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung muss gesichert sein, punktuelle Maßnahmen sind nicht zielführend“, fordert der SWR-Präsident und unterstützt daher die Maßnahme der Südtiroler Landesregierung, bis 2015 ein umfassendes Konzept vorlegen zu wollen.
Am Beispiel von Landeck könne man leicht erkennen, welchen Mehrwert ein Flughafen für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes bringe: Bereits über 20 Prozent der Nächtigungen werden dort mittlerweile von Gästen aus Großbritannien erzielt, die im nahegelegenen Flughafen Innsbruck landen. Im Vinschgau – obwohl Nachbarregion mit ähnlichen Voraussetzungen – ist diese Gästeschicht überhaupt nicht vertreten, da sie bis dato nicht erreichbar ist. Verona und Innsbruck sind keine Zielflughäfen für Bozen: zum einen verbinde man Südtirol nicht mit diesen Destinationen, zum anderen sei die zusätzliche Anfahrtszeit zu lang. Doch nicht nur für den Tourismus spielt der Flughafen eine wichtige Rolle, die gesamte Wirtschaft könne davon profitieren. „Wir können uns nicht ewig auf den Lorbeeren unserer Vorgänger-Generation ausruhen. Wir sind nun selbst gefordert, Weichen für die künftige Entwicklung unseres Landes zu stellen. Und dazu gehört auch eine schnelle Erreichbarkeit“, ist Moser überzeugt. Der Flughafen Innsbruck sei das beste Beispiel dafür, dass sich die Investitionen – auch jene der öffentlichen Hand – langfristig lohnen würden.
„Erreichbarkeit ist ein entscheidender Faktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und muss auf allen Ebenen – egal ob Schiene, Straße oder Luft – garantiert werden“, fordert der SWR abschließend.