Als Renate Gamper von Gamper Dach für die täglichen Pendelfahrten ein E-Auto besorgt hat, kamen bei den Mitarbeitern vorerst Zweifel auf. Doch wenige Kurven haben ausgereicht, um die Handwerker zu überzeugen.
Das Unternehmen Gamper Dach aus Lana ist ein Traditionsunternehmen, für das Bodenständigkeit und Verlässlichkeit zu den wichtigsten Tugenden zählen. Als Spezialist für historische Renovierungen und ökologische Dachdeckerarbeiten ist das Team aus dem Burggrafenamt südtirolweit auf Achse. Für Besichtigungen, Besprechungen und Bauarbeiten – eine effiziente Mobilität ist für die Dachdecker das A und O für zufriedene Kunden.
Ein E-Auto? Warum nicht einfach mal ausprobieren?
Auf die Idee, ein Elektrofahrzeug zu testen, wurde die Teilhaberin Renate Gamper aufgrund eines Radiobeitrags zu den eTestDays des Landes Südtirol und der STA/Green Mobility aufmerksam. “Zuvor ist mir das gar nicht durch den Kopf gegangen, aber als ich von dieser Testmöglichkeit gehört habe, hat mich die Idee nicht mehr losgelassen”, erzählt die Unternehmerin. Nach kurzer Rücksprache mit dem Geschäftspartner hat sich Renate Gamper mit ihrem Unternehmen bei den eTestDays erfolgreich beworben. Ein Renault ZOE, der französische E-Kompaktwagen mit überdurchschnittlicher Reichweite, steht nun für einige Tage auf dem Firmengelände für Testfahrten bereit.
Bergtauglich muss es sein!
Die Mehrheit der Mitarbeiter von Gamper Dach kommt aus dem Ultental und das Unternehmen stellt den Dachspezialisten für die täglichen Pendelfahrten einen Firmenwagen zur Verfügung. “Als ich angekündigt habe, dass wir nun eine E-Auto zum Testen bekommen, haben die Männer schon etwas ratlos in die Runde geblickt!”, erinnert sich die tatkräftige Unternehmerin. “Die Anforderungen für die täglichen Pendelfahrten sind nicht zu unterschätzen, denn einige Mitarbeiter wohnen auf entlegenen Höfen und pflegen eine eher sportliche Fahrweise. Ob ein E-Auto die Anforderungen erfüllen wird, da hatte nicht nur ich so meine Zweifel.”
Ins Rote getroffen
Die Firmenchefin hatte da wohl den richtigen Riecher. “Ich war sehr positiv überrascht und die Fahrdynamik ist absolut top”, berichtet der Testpilot mit leicht verschmitztem Blick. “Eine derartige Beschleunigung auf Bergstraßen hätte ich mir nicht erwartet!” Die Eingewöhnungsphase war problemlos und nach den anfänglichen, kritischen Blicken auf die LED-Anzeige der Akkus hatte die Truppe aus dem Ultental den fast schon futuristisch anmutenden Renault schnell ins Herz geschlossen. Auch Kundenbesuche lassen sich laut Einschätzungen der Dachexperten mit einem E-Auto gut bewältigen. “Vielleicht erfordert es ein wenig mehr Planung, um Distanzen und Lademöglichkeiten immer im Auge zu haben, aber ich bin überzeugt, dass dies auf jeden Fall umsetzbar ist – und irgendwann wird es dann eh Routine”, ist man bei Gamper Dach überzeugt.
Die Chefin wird sich die Anschaffung eines E-Autos auf ihrer To-Do Liste auf jeden Fall notieren. Fahrdynamik und Ökologie auf einen gemeinsamen Nenner bringen zu können, ist für die Handwerker aus Lana ein richtiger und sinnvoller Schritt in die richtige Richtung. “Jetzt gilt es noch die Kosten/Nutzen im Detail ins Visier zu nehmen, so wie wir es immer machen. Emotional hat mich die E-Mobilität aber schon jetzt überzeugt”, ist sich Renate Gamper gewiss.