„Die jüngsten Daten stimmen positiv: das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2015 in Südtirol um 1,5 Prozent gestiegen, gegenüber dem Vorjahr ist ein Zuwachs von 2,5 Prozent an unselbständig Beschäftigten zu verzeichnen, die Anzahl der Arbeitslosen sinkt“, resümiert Philipp Moser, Präsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea) die jüngst veröffentlichten Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols. Diese Daten zeigen, dass sich Südtirols Wirtschaft insgesamt erholt hat und sich im leichten Aufschwung befindet. Dieser Aufschwung wird auch dadurch unterstrichen, dass 87 Prozent der Unternehmen eine positive Ertragslage für das Jahr 2016 erwarten.
Grund für diese Entwicklung ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren: Zum einen können die Reformen, sowohl auf staatlicher als auch auf Landesebene genannt werden, die ab 2014 angestoßen worden sind und nun die ersten Früchte tragen. Dazu gehören beispielsweise die Vereinfachungen durch den Jobs Act und die Unterstützung für die Schaffung von unbefristeten Arbeitsverträgen durch die Befreiung der Entrichtung der Sozialabgaben für die ersten drei Jahre. Auch die Reduzierung der Steuerlast im Bereich der IRAP, IRPEF und Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) hat dazu beigetragen, den Unternehmen mehr Handlungsspielraum zu geben. „Jetzt zeigt sich, dass die Einführung dieser Maßnahmen der richtige Weg zur Förderung einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung war“, unterstreicht Moser. Auf Unternehmerseite sei eine viel stärkere Professionalisierung im Sinne einer Qualitätssteigerung erfolgt, die die Position von Südtirols Unternehmen auf dem Markt festigt und auch eine Internationalisierung der Unternehmen ermöglicht.
„Südtirols Wirtschaft ist auf einem guten Weg. Es gibt jedoch noch viel zu tun, beispielsweise bei der Reduzierung der bürokratischen Auflagen, die in Italien immer noch viel zu hoch sind und eine Hemmschwelle für so manche unternehmerische Tätigkeit darstellen, die in vielen Bereichen mangelnde Rechtssicherheit oder die noch immer viel zu hohe Steuerbelastung, sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen“, erklärt Moser. Während die „total tax rate“ (d.h. die Steuerbelastung auf den Umsatz eines Unternehmens) im EU-Durchschnitt 40 Prozent beträgt, liegt sie in Italien auf 64,8 Prozent – hier gelte es anzusetzen.