SWR nimmt zum aktuellen Vorschlag zur Finanzierung der Tourismusorganisationen Stellung
Am Freitag, den 4. April 2012, stand der Gesetzesentwurf zur Tourismusfinanzierung im Mittelpunkt der Landesversammlung des Landesverbands der Tourismusorganisationen (LTS). Was der LTS als kleinsten gemeinsamen Nenner bezeichnet, ist für den Südtiroler Wirtschaftsring so nicht akzeptabel.
Der aktuelle Vorschlag zur Finanzierung der Tourismusorganisationen sieht vor, dass ab 1. Jänner 2014 die Kurtaxe eingeführt wird, während die Tourismussteuer zu Lasten der Wirtschaft dann kommt, wenn die Wirtschaft nicht weiterhin 18 Millionen Euro an freiwilligen Beiträgen zur Finanzierung der Tourismusorganisationen aufbringt. „Was der Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS) als den kleinsten gemeinsamen Nenner bezeichnet, bezeichne ich so als nicht akzeptabel“, sagt Christof Oberrauch. „Angesichts der derzeitigen Rahmenbedingungen ist es viel mehr angebracht, den gesamten Gesetzesvorschlag zurückzuziehen. Der Politik kann ich daher nur nochmals eindringlich raten, die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen und keine neuen Abgaben einzuführen“, so Oberrauch. „Wenn die Politik glaubt, dass es mehr Geld für die Tourismusorganisationen braucht, und sie wählt den Weg der Besteuerung, dann ist das der falsche Weg und politisch ein Schuss ins Knie. Zuerst ist zu reorganisieren und zu verbessern“, sagt Oberrauch auch an die Adresse des LTS, der am vergangenen Freitag bei seiner Vollversammlung mehr Finanzmittel forderte, selbst aber offensichtlich nicht bereit ist seinen Beitrag durch ein unverzügliches Umsetzen einer Strukturreform zu leisten. „Wenn die Finanzmittel gesetzlich eingetrieben werden, so wird das System in Zukunft ineffizienter, denn derzeit verpflichtet die Freiwilligkeit die Tourismusvereine dazu, leistungsorientiert zu arbeiten“, so der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings.