Antrittsbesuch beim Landeshauptmann
Pichler und Durnwalder besprechen aktuelle Wirtschaftsthemen
Am Donnerstag, den 5. Juli 2012, stattete der neue Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings Hansi Pichler dem Landeshauptmann einen Antrittsbesuch ab. Pichler, der sein Amt als SWR-Präsident am 26. Juni 2012 angetreten hat, nutzte den Besuch um mit dem Landeshauptmann aktuelle Themen zu besprechen.
Unterstützung erhofft sich der SWR in Bezug auf die neue Gemeindeimmobiliensteuer IMU. „Für die Betriebe ist die IMU eine große Zusatzbelastung, die gerade in Zeiten schwächelnder Auftragslage von diesen schwer, oft sogar nur mittels eines Kredites geschultert werden kann. Es braucht daher Maßnahmen um die IMU-Belastung abzufedern“, so Pichler gegenüber dem Landeshauptmann. Pichler verwies dabei auf die Provinz Trient, die per Landesgesetz insgesamt 30 Millionen Euro bereitgestellt hat, wobei 15 Millionen Euro zur Entlastung der Familien als Kompensation für die IMU auf die Erstwohnung und 15 Millionen Euro zur Entlastung der Unternehmen über eine weitere Reduzierung der IRAP vorgesehen wurden.
Ein nach wie vor offenes Thema ist der Bürokratieabbau. Der Landeshauptmann wurde ersucht, diesen massiv voranzutreiben. „Dazu ist es notwendig, das vom Landtag bereits gutgeheißene Standardkostenmodell schnell zu implementieren. Es gibt Schätzungen wonach die Anwendung des Standardkostenmodells und die daraus resultierenden Vereinfachungen allein die Südtiroler Unternehmen um ca. 35 Mio. Euro pro Jahr entlasten könnte“, erklärte Pichler.
SWR-Präsident Pichler warb auch für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung um bei jenen Themen, wo das Land sekundäre Zuständigkeit hat, stärker auf die staatliche Gesetzgebung Einfluss nehmen zu können. Zudem ersuchte er um einen kontinuierlichen Austausch bei den aktuellen großen Reformen wie der Wirtschaftsförderung, der Urbanistik und den Gewerbegebiete sowie beim Wirtschaftsomnibus.
Der Landeshauptmann und der SWR-Präsident betonten beide, dass es wichtig ist, die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Landes weiterzuschreiben. In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel geleistet und Südtirol kann auf eine spektakuläre Wirtschaftsgeschichte zurückblicken. „Die Zeiten haben sich aber nun geändert, der Druck von Rom auf das Land steigt stetig, mit den bekannten Konsequenzen für den Landeshaushalt. Zudem setzen die aktuelle Wirtschaftslage und die wirtschaftliche Verfassung des italienischen Staates die Unternehmen enorm unter Druck. Dies alles zwingt zum Umdenken; die Unternehmen genauso wie die Politik“, so der SWR-Präsident. Pichler nannte in diesem Zusammenhang die ‚spending review‘ und die Schwerpunktpolitik im Landeshaushalt als unverzichtbare Maßnahmen.