Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige: Diskussionsabend „Wirtschaft im Gespräch“ mit Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Wichtige Verkehrsprojekte, die Unterstützung von Start-ups, die Stärkung der schulischen Ausbildung und das neue Landesgesetz für „Raum und Landschaft“ standen im Mittelpunkt des Diskussionsabends der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft im Gespräch“ im Vereinshaus in Marling mit Landeshauptmann Arno Kompatscher. Organisiert wurde er vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swrea).
„Die Meraner Nordwestumfahrung ist für die Stadt und für das Passeiertal eine unverzichtbare Infrastruktur“, betonte Bezirkspräsident Wolfgang Alber bei seinen einführenden Worten und nannte auch weitere Verkehrsprojekte, die für die Burggräfler Wirtschaft von großer Bedeutung sind, insbesondere die Realisierung der Kavernengarage. Lobend hervorzuheben ist, dass bei der MeBo Ausfahrt Meran Süd die Bauarbeiten voll im Gange sind. „Dies sorgt neben einen besseren Verkehrsfluss auch für mehr Sicherheit“, so Alber.
Umfahrung in Rabland hat höchste Priorität
Landeshauptmann Arno Kompatscher ging auf die einzelnen Projekte ein und ergänzte: „Wir arbeiten dabei eine Prioritätenliste ab. Die Umfahrung in Rabland wird für die westliche Landeshälfte eine hohe Priorität erhalten.“
Um Verkehr zu verlagern wird im Burggrafenamt der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Meran – Bozen konsequent verfolgt. „Der Teilabschnitt Bozen – Terlan wird 2023 fertiggestellt sein, die ganze Bahnstrecke voraussichtlich bis 2027“, so Kompatscher. Was eine mögliche Standseilbahn von Meran nach Schenna angeht liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, der derzeit von der Dienststellenkonferenz bewertet wird, informierte der Landeshauptmann.
Schulische Ausbildung weiter stärken
Wie es bei der Unterstützung der Start-up Unternehmen ausschaut wollte hingegen Horst Fritz, Mitglied im Bezirksausschuss, wissen. „Die Förderung gibt es bereits seit einigen Jahren“, entgegnete Kompatscher und informierte, dass derzeit 86 Start-ups bei der Handelskammer Bozen eingetragen sind. 9 davon kommen aus dem Burggrafenamt.
Weiteres Diskussionsthema waren der Fachkräftemangel und die Stärkung der schulischen Ausbildung. „Wir müssen von Vorurteilen und Klischees wegkommen und die Begeisterung für MINT-Fächer neu wecken. Diese Aufgabe beginnt bereits im Kindergarten“, so Kompatscher, der dafür auch spontanen Beifall aus dem Publikum erhielt.
Landesgesetz „Raum und Landschaft“ kommt nun ins Plenum
Wie es beim neuen Landesgesetz für Raum und Landschaft weitergeht, wollte hingegen Hannes Dosser wissen. „Der Gesetzentwurf ist nun vom Gesetzgebungsausschuss genehmigt worden und kommt im Mai ins Plenum“, berichtete Kompatscher und wies auch darauf hin, dass ein Artikel im Entwurf vorsieht, dass das Gesetz dann mit 1. Jänner 2020 in Kraft tritt. „Demnach würden die Durchführungsbestimmungen bis zum Frühjahr 2019 erlassen und alle könnten sich auf das neue Gesetz einstellen“, so Kompatscher. In Deutschland etwa sei eine Übergangszeit von zwei Jahren, bis das Gesetz in Kraft tritt, normal.
Wichtige Anliegen gemeinsam zu diskutieren wird immer wichtiger
Präsident Leo Tiefenthaler unterstrich bei seinen Grußworten die Wichtigkeit solcher Diskussionsveranstaltungen: „Viele Themen gehen alle gleichermaßen an. Es ist wichtig, dass wir diese auch gemeinsam mit der Politik offen diskutieren und dann auch gemeinsam weitertragen.“ Moderiert wurde der Diskussionsabend von Geschäftsführer Andreas Mair.