Gemeinsame Sitzung der Bezirksausschüsse Burggrafenamt und Vinschgau Gemeinsame Sitzung der Bezirksausschüsse Burggrafenamt und Vinschgau – zentrales Thema: Mobilität
Zu einer gemeinsamen Sitzung trafen kürzlich die Bezirksausschüsse von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea) aus dem Vinschgau und dem Burggrafenamt zusammen. Ingrid Gartner (Bezirkspräsidentin Burggrafenamt) und Hans Moriggl (Bezirkspräsident Vinschgau) konnten dabei neben den zahlreich erschienenen Funktionären auch den Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer Landeck Toni Prantauer, swr-Präsident Leo Tiefenthaler und STA-Präsident Martin Ausserdorfer begrüßen. „Diese Sitzung steht unter dem Motto der Vernetzung: Sowohl im Hinblick auf die Mobilität in den beiden Bezirken betrifft, als auch auf die Vernetzung der Wirtschaftstreibenden untereinander“, betonten die beiden Bezirkspräsidenten einleitend.
„Die Vinschgerbahn ist der Motor, der in Südtirol ein Umdenken in Bezug auf die Mobilität erwirkt hat. Deren Reaktivierung im Jahr 2005 hat den entscheidenden Impuls für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept in Südtirol gegeben“, leitete STA-Präsident Martin Ausserdorfer seine Ausführungen ein, bevor er auf einige konkrete anstehende Projekte im Bereich der Erreichbarkeit auf Schiene einging. Durch die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, die in den nächsten Monaten erfolgen wird, wird eine Steigerung der täglichen Passagieranzahl von aktuell 7.500 auf 16.500 und eine direkte Anbindung Mals-Bozen – ohne Umstieg in Meran – möglich.
Die Strecke Meran-Bozen kann zweifelsfrei als eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern des Zugverkehrs in Südtirol bezeichnet werden. Trotz der großen Passagieranzahl ist die Bahn auf diesem Streckenabschnitt jedoch nicht konkurrenzfähig zur Mebo. Eine Begradigung der Strecke und eine direkte Einfahrt in den Virgltunnel sind nun die ersten Vorhaben, für die auch bereits die finanziellen Mittel in Höhe von insg. 100 Mio Euro zur Verfügung stehen.
Als zukunftsweisendes Projekt bezeichnete Ausserdorfer auch die Zuganbindung von Mals an die Schweiz. Erste Gespräche diesbezüglich hätten bereits sowohl mit der Schweizer Regierung als auch mit europäischen Institutionen stattgefunden, um die Machbarkeit und Möglichkeiten der Finanzierung zu besprechen.
„Mobilität beginnt im Kopf“, schloss Ausserdorfer und richtete gleichzeitig einen Appell an die Wirtschaftstreibenden, die Chancen der Bahn für die Mobilität in Südtirol zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu schaffen, damit auch internationale Züge in Südtirol halten.
Netzwerk der Wirtschaft
swr-Präsident Leo Tiefenthaler bedankte sich bei den Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen und ging auf einige Themenschwerpunkte ein, in denen sich swr-ea in den kommenden zwei Jahren verstärkt einbringen wird: Entlastungen bei den bürokratischen Auflagen im Bereich der Arbeitssicherheit, das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft, stärkeres Engagement auf europäischer Ebene, da die Richtlinien und Beschlüsse, die dort beschlossen werden, längst auch unmittelbar die heimischen Unternehmen betreffen.
Über die grenzüberschreitenden Gemeinsamkeiten und Anliegen ging Toni Prantauer, Bezirksstellenpräsident der WKÖ-Landeck in seinen Grußworten ein: der Fachkräftemangel, die Tendenz der Abwanderung von Unternehmen in urbane Zentren oder die überbordende Bürokratie sind Themen, die aktuell die Wirtschaftstreibenden sowohl in Südtirol als auch in Nordtirol betreffen. Ein kontinuierlicher Austausch und gemeinsame Projekte – wo möglich – sollen helfen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Der Abend klang bei einem gemeinsamen gemütlichen Törrgelen aus.