Eine praxisorientierte Ausbildung ist die Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt“, ist Philipp Moser, Präsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea), überzeugt. Positiv bewertet er daher den vorgesehenen verstärkten Austausch zwischen Schule und Wirtschaft, der im heute (10.06.2016) vom Landtag verabschiedeten Bildungsgesetz enthalten ist.
Art. 2 des Landesgesetzes sieht u.a. vor, dass die Landesregierung mittels Durchführungsbestimmung Maßnahmen erlässt, die die Orientierung der Schülerinnen und Schüler fördern und ihre Eingliederung in die Berufswelt erleichtern. „Positiv ist, dass diese Maßnahmen für alle Schultypen vorgesehen sind. Es ist wichtig, dass Jugendliche einen Einblick in die berufliche Praxis bekommen. Dadurch können sie die verschiedenen Berufsmöglichkeiten kennenlernen und verstehen, welche Anforderungen – sowohl schulisch als auch persönlich – für ein bestimmtes Berufsbild notwendig sind. Wichtig ist, dass sie ihre Berufsentscheidung bzw. die Entscheidung für ihre weitere schulische Ausbildung gut informiert treffen“, ist Moser überzeugt.
„Der Austausch zwischen Schule und Wirtschaft ist auch wichtig, damit die Anforderungen des Arbeitsmarktes auch bereits bei der schulischen Ausbildung berücksichtigt werden können. Der Arbeitsmarkt ist stetig im Wandel: eine immer stärkere Professionalisierung der einzelnen Berufe, Digitalisierung und Sprach- und Sozialkompetenz sind heute gefragt“, so Moser. Mögliche Maßnahmen zur Förderung dieses Austausches können Orientierungs- und Ferialpraktika darstellen, genauso wie Schnuppertage in Unternehmen, Praxisunterricht und Expertenvorträge in den Schulen. Südtirols Unternehmerinnen und Unternehmer nehmen ihre Rolle gerne wahr, stellt sie doch eine Investition in die Zukunft Südtirols dar. Das beweisen die rund 970 Betriebe, die beispielsweise im Sommer 2015 Praktikumsplätze für Jugendliche zur Verfügung gestellt haben. Das beweisen auch die zahlreichen Schulbesuche, die in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden in Mittel- und Oberschulen organisiert werden und die Betriebsbesuche, bei welchen Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in die Berufswelt erhalten. Möglichkeiten und Ideen gebe es viele, so Moser weiter, der bei der nun folgenden Ausarbeitung der Durchführungsbestimmungen einen Einbezug der Wirtschaft anregt.