Zu einer gemeinsamen Sitzung haben sich kürzlich (27. Juli) die Bezirksausschüsse des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR) im Eisacktal/Wipptal und Pustertal am BBT-Infopoint in der Festung Franzensfeste getroffen. Gemeinsam mit dem STA-Präsidenten und Direktor der Beobachtungsstelle für den BBT Martin Ausserdorfer wurden attraktive Mobilitätslösungen im Schienenverkehr für die beiden Täler erörtert.
„Es ist ein Grundbedürfnis der Menschen, mobil zu sein. In Zukunft werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die erreichbar sind. Dabei muss die Erreichbarkeit auf allen Ebenen – sowohl Schiene, als auch Straße und mittels schnellen Internets – garantiert werden. Der BBT und die Riggertalschleife sind eine Chance für beide Talschaften, sowohl regionale Mobilität als auch eine internationale Anbindung zu garantieren“, betonten Helmut Tauber, SWR-Bezirkspräsident im Eisacktal/Wipptal und Joachim Reinalter, SWR-Bezirkspräsident im Pustertal unisono. „Ausschlaggebend für den Erfolg wird sein, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, wie diese beiden Projekte optimal aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden können“.
BBT und Riggertalschleife
2026 wird der Korridor München-Verona im Schienenverkehr fertiggestellt werden. Mit seinen 64 km wird der BBT der längste unterirdische Eisenbahntunnel der Welt, sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. „Die Bahn wird für Gäste die aus einem Umfeld von 500 bis 600 km anreisen als Verkehrsmittel immer interessanter, dies belegen verschiedene Studien. Insofern wird der BBT und insbesondere die Haltestelle am Bahnhof Franzensfeste zur Drehscheibe für die internationale Anbindung des Eisacktales und der umliegenden Täler werden“, erläuterte Ausserdorfer in seinen Ausführungen und stellte den Anwesenden die Pläne für den Bau des BBT und die einzelnen Baulose im Detail vor.
Gleichzeitig belegt die steigende Anzahl an Fahrgästen, dass die Bahn auch für die Südtirolerinnen und Südtiroler eine immer wichtigere Alternative zum Auto darstellt. „Auch im öffentlichen Nahverkehr ist es daher notwendig attraktive Bahnverbindungen zu garantieren. Eine solche Verbindung stellt die Riggertalschleife dar“, zeigte sich Ausserdorfer überzeugt. Das Projekt sieht vor, dass durch eine direkte Linienführung die Züge aus dem Pustertal direkt an den Bahnhof Brixen angebunden werden, verbunden mit einer wesentlichen Fahrzeitverringerung. „Diese beiden Projekte ergänzen sich gut, denn durch den BBT wird die internationale Anbindung garantiert, durch die Riggertalschleife der öffentliche Nahverkehr potenziert“, so Ausserdorfer weiter, der auch dafür plädierte, im Schienenverkehr die Anbindungen innerhalb der Euregio in die verschiedenen Überlegungen einzubeziehen.
Als Gäste an der Sitzung teilgenommen haben neben SWR-Präsident Philipp Moser, der Landtagsabgeordnete Christian Tschurtschenthaler, der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer und der Bürgermeister von Franzensfeste Thomas Klapfer, der in seinen Grußworten auf die Geschichte und die Rolle der Festung Franzensfeste einging und die Wirtschaftstreibenden aufforderte, konkrete Ideen zur Weiterentwicklung der Festung einzubringen, um diese zu einem Leuchtturm für das Eisack- und Wipptal zu etablieren.