„Nach knapp einem Jahr mit einer neuen politischen Führung stellen wir mit Genugtuung fest, dass ein neuer Weg eingeschlagen worden ist: der Weg der Reformen und des Dialogs auf Augenhöhe“, mit diesen Worten eröffnete SWR-Präsident Philipp Moser die jüngste Sitzung des SWR-Präsidiums, an der auch der Landeshauptmann und Landesrat für Wirtschaft Arno Kompatscher teilgenommen hat.
Begrüßt wurden von den Präsidenten der Wirtschaftsverbände die beschlossenen Steuererleichterungen bei der Gemeindeimmobiliensteuer, der regionalen Wertschöpfungssteuer und der Einkommenssteuer, die sowohl den Betrieben als auch den Familien zugutekommen. Auch in Zukunft gelte es den Weg der steuerlichen Erleichterungen fortzuführen.
Analysiert wurde auch das neue System der Wirtschaftsförderung, welches neben Kapitalbeiträgen für Beratung, Aus- und Weiterbildung und Internationalisierung und einem Wettbewerb für strategische Investitionen das Hauptaugenmerk auf zinsbegünstigte Darlehen aus dem Rotationsfond vorsieht. „Die strategische Ausrichtung der Förderung ist klar: Investiert wird in die Weiterbildung, in den Export und in die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Kriterien welche den Zugang zu den Förderungen regeln, müssen jedoch stärker auf die Bedürfnisse der Südtiroler Kleinst- und Kleinbetriebe ausgerichtet sein, die immerhin rund 94 Prozent der Unternehmen ausmachen“, forderte Moser. Der Landeshauptmann ging detailliert auf die Vorschläge ein und berichtete, dass einige Anpassungen gegenüber dem ersten Entwurf in Bezug auf die Zugangskriterien zum Rotationsfond vorgenommen worden seien, die den Zugang zur Förderung für Kleinst- und Kleinbetrieben erleichtern. „Wir werden auch anhand eines Monitorings die Auswirkungen des neuen Systems prüfen und wenn notwendig die Zugangskriterien nachjustieren. Damit werden wir sicherstellen, dass alle Sektoren einen angemessenen Zugang zum Rotationsfonds haben. Eines ist jedoch klar: Kapitalbeiträge nach dem Gießkannenprinzip wird es keine mehr geben“, so der Landeshauptmann.
Die Wirtschaftsförderung und Steuererleichterungen stellen sicherlich einen wichtigen Aspekt zur Unterstützung der Südtiroler Betriebe dar, wobei diese alleine jedoch nicht ausreichen. „Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Südtiroler Unternehmen gehört ebenso dazu, wie die Erreichbarkeit der Unternehmen, die Planungssicherheit und urbanistische Bestimmungen, welche Freiräume für die wirtschaftliche Entwicklung Südtirols sicherstellen“, betonte der SWR-Präsident und stellte die Forderungen der Wirtschaft in diesen Bereichen vor.