„Das Ziel der Reform muss sein, die hohe Qualität trotz notwendiger Reorganisation weiterhin zu gewährleisten“
„Die finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand werden immer geringer. Die Ausgaben müssen daher an neue Gegebenheiten angepasst werden“, erklärt Moser. Besonders im Gesundheitswesen müssten bereits jetzt Maßnahmen getroffen werden, um auf die demographischen Herausforderungen reagieren zu können, bevor es zu spät sei.
„Das Südtiroler Gesundheitswesen hat ein hohes Qualitätsniveau erreicht. Und das ist gut so. Allerdings haben wir mit sehr hohen Kosten zu rechnen, die in Zukunft bei dieser demographischen Entwicklung nicht mehr zu stemmen sein werden“, erklärt SWR-Präsident Philipp Moser. Die Ausgaben im öffentlichen Gesundheitswesen stellen mit knapp 25 Prozent den größten Ausgabeposten im Landeshaushalt dar, wobei mehr als die Hälfte der Kosten Personalkosten sind. Gerade im Gesundheitsbereich sind viele Reformen denkbar, die zu einer Kostenreduzierung trotz gleichbleibender Qualität der Leistungen für die Patienten beitragen können, so der Südtiroler Wirtschaftsring (SWR).
Moser spricht sich vorweg dafür aus, periphere Einrichtungen und Strukturen grundsätzlich zu erhalten, wobei verstärkt Kompetenzzentren geschaffen werden sollen. „Es geht hier um lokale Wirtschaftskreisläufe, Arbeitsplätze vor Ort oder Versorgungsstrukturen für die Bevölkerung. Diese sind zu garantieren, wobei die Leistungen abgestuft und ergänzend gewährleistet werden können.“
Es müsse nicht überall alles angeboten werden. Für Grundversorgungsdienste müssten jedoch Alternativen gefunden werden. So müsste beispielsweise bei einer eventuellen Schließung der Erste-Hilfe-Station die Versorgung durch die Basisärzte garantiert werden. Ein weiterer Punkt sei die Umstrukturierung und Nutzung von Synergien in der Verwaltung.
Es gilt jetzt, das Konzept zu diskutieren, die Einzelheiten zu vertiefen, neue Erkenntnisse einfließen zu lassen und schließlich das Ergebnis zu präsentieren, so der SWR. Ziel muss es sein, mit gleichbleibenden finanziellen Ressourcen auch in Zukunft die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in Südtirol zu gewährleisten.
Der SWR hat bereits in der Reformagenda konkrete Vorschläge für Reformen des Südtiroler Gesundheitswesens ausgearbeitet.