„Die Zukunft der Arbeit – die Arbeit der Zukunft“ – unter diesem Motto fand gestern (5. Juni) am Sitz der Kälte Klima Röhler GmbH die Generalversammlung des Südtiroler Wirtschaftsringes statt.
„Ein gewagtes Motto für die Generalversammlung des SWR“, mit diesen Worten eröffnete der scheidende SWR-Präsident Hansi Pichler die Generalversammlung – „doch es ist unsere Aufgabe, uns bereits jetzt Gedanken zu machen, wie wir Arbeit in Zukunft gestalten wollen und gestalten können. Sei es die unsere als auch jene unserer Angestellten“. Nach der starken Wirtschaftskrise der letzten Jahre, sei für das Jahr 2014 ein leichter Aufwärtstrend erkennbar: Beim BIP wird ein Wachstum von 0,8 Prozent prognostiziert, auch das Konsumentenklima steigt seit 2013 kontinuierlich und liegt nun auf dem Niveau von Deutschland und zudem erwarten sich einer Studie zufolge 71 Prozent der Unternehmer im Jahr 2014 eine positive Ertragslage. Diese Aussichten seien zwar längst nicht rosig, stimmen aber etwas positiver.
In seiner Abschlussrede ging Pichler auf acht Chancen für eine gesunde Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft ein: die Berücksichtigung der besonderen Rolle des ländlichen Raumes, mehr unternehmerisches Denken in der Landesverwaltung, konkrete Schritte zum bereits seit längerem angekündigten Bürokratieabbau, die Steigerung der Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Verringerung des Steuerdrucks, gezielte Maßnahmen für die Unterstützung der Südtiroler Familienbetriebe und der jungen Unternehmer und ein offener Dialog mit den Sozialpartnern. „Stellvertretend für die über 58.000 Betriebe in Südtirol symbolisiert diese Firmenhalle in der wir uns heute befinden den Ort, wo unsere Arbeit stattfindet. Den Ort, wo Arbeit geschaffen wird. Und dies wollen wir auch in Zukunft tun – dessen bin ich mir sicher! Man muss uns nur lassen“, mit diesen Worten schloss Hansi Pichler seine zweijährige Präsidentschaft im Südtiroler Wirtschaftsring. Wie vom SWR-Statut vorgesehen, rotiert die SWR-Präsidentschaft im zwei-Jahres-Rhythmus zwischen den Gründerverbänden. Nachdem der Hoteliers- und Gastwirteverband mit Hansi Pichler in den letzten beiden Jahren den Präsidenten gestellt hat, lag es heuer am Handels- und Dienstleistungsverband den Präsidenten zu nominieren.
Den Herausforderungen gemeinsam begegnen: „Immer öfter wird uns vor Augen geführt, dass man gemeinsam mehr bewegen kann, dass man mit einer Stimme mehr Gehör findet, dass man mit einem geschlossenen Auftritt glaubwürdiger ist. Ich werde mich in den nächsten beiden Jahren für eine solche gemeinsame Stimme der Wirtschaft stark machen. Denn Berührungspunkte zwischen den Wirtschaftsverbänden – sei es auf Landes- als auch auf Bezirksebene – gibt es, viele. Genau so, wie auch Herausforderungen, denen wir begegnen müssen“, mit diesen Worten trat Philipp Moser seine Präsidentschaft im Südtiroler Wirtschaftsring an. Der 43jährige Welsberger ist Dienstleister aus dem IT-Bereich und leitet das Unternehmen „Limitis“, welches im Bereich der Internet-Technik tätig ist. Seit 2002 ist er im Handels- und Dienstleistungsverband aktiv, zunächst im Ortsausschuss von Welsberg, anschließend – seit 2010 – als hds-Bezirkspräsident. Von 2011 bis 2013 hatte er bereits die Präsidentschaft des SWR-Bezirkes Pustertal inne und hat mit verschiedensten Aktionen und Tätigkeiten den Bezirk aufgebaut. Als besondere Herausforderungen der nächsten Jahre nannte der Präsident die Sicherstellung der Erreichbarkeit der Unternehmen, insbesondere durch den Ausbau des landesweiten Breitbandanschlusses, eine grundlegende Diskussion zur strategischen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik, die Unterstützung der Nahversorgung im ländlichen Raum und die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen. „Um den Herausforderungen begegnen zu können, ist eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen notwendig. Unser Ziel soll es sein, die Wirtschaft mit einer Stimme sprechen zu lassen“, betonte der neue SWR-Präsident.
Im weiteren Verlauf der Generalversammlung sprach Landeshauptmann und Landesrat für Wirtschaft Arno Kompatscher über den Beitrag, den die Politik für die Wirtschaft leisten kann. Ein zukunftsweisendes und spannendes Referat bot Martin Klaffke, Leiter des Hamburg Institute of Change Management, zum Thema „Millennials – wie wird die Arbeitnehmergeneration Y den Arbeitsmarkt verändern?“. „Angesichts des demografischen Wandels wird die Arbeitnehmergeneration Y – die ab 1980 geborenen – in Kürze den Großteil der Erwerbsbevölkerung ausmachen. Wenn Arbeitgeber auch in Zukunft sicherstellen wollen, die besten Mitarbeiter für ihr Unternehmen zu gewinnen, müssen sich auch auf diese neue Generation einstellen“, betont Klaffke.
Darüber, wie die Arbeit der Zukunft gestaltet werden kann, diskutierten anschließend der neue SWR-Präsident, Landeshauptmann Arno Kompatscher, Unternehmerin Heidi Röhler, und AFI-Direktor Stefan Perini.
