Bereits seit über 20 Jahren pflegt der Bezirk Vinschgau im Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (SWR-EA) einen regelmäßigen Austausch mit Vertretern der Wirtschaftskammer und dem Wirtschaftsbund Bezirk Landeck. Im Weingut Rebhof in Kastelbell ließ man die grenzüberschreitende Freundschaft hochleben und tauschte sich über aktuelle Herausforderungen aus.
Im Rahmen einer Diskussionsreihe der Wirtschaftskammer Tirol in den Bezirken hat diese von den Unternehmern neue Ideen zu den zentralen Herausforderungen gesammelt. Ein ganz großes Thema unter den Wirtschaftstreibenden ist der Fachkräftemangel. „Dieser stellt unsere Betriebe vor große Herausforderungen, denn derzeit werden viele Betriebe von Fachkräften im Alter von 50+ getragen. Sie gehen in den nächsten 10 bis 15 Jahren in Pension und dann wird der Mangel ein noch viel größeres Problem“, berichtete Anton Prantauer, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Landeck.
Geht es nach den Unternehmern aus Landeck, so sind vor allem gezielte Maßnahmen im Bereich Aus- und Weiterbildung von zentraler Bedeutung. Deshalb gelte es die digitale Bildung stärker in den Mittelpunkt zu stellen, zudem brauche es eine Image-Aufwertung der praktischen Berufe.
Potenzialanalyse für Jugendliche: Wahre Talente entdecken
Hoffnung setzt man in Landeck auch auf das Projekt „Talent-Card“, einer Potenzialanalyse für Jugendliche, wo diese die Möglichkeit haben ihre wahren Talente zu entdecken.
Karl Pfitscher, SWR-EA Bezirkspräsident vom Vinschgau kann den Vorschlägen viel abgewinnen. „Wir müssen die praktischen Berufsbilder noch viel stärker ins Rampenlicht stellen und zeigen welche Möglichkeiten und Perspektiven sie jungen Menschen bieten.“ Pfitscher hob zudem hervor, dass die große Stärke des Vinschgaus in einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur liegt, wo sich die Betriebe gegenseitig unterstützen. „Wir können die großen Herausforderungen nur gemeinsam meistern.“
Pfitscher sprach beim Treffen auch die Verkehrseinschränkungen auf der Reschenstraße zwischen Nauders und Pfunds an. Aufgrund von Felssicherungsarbeiten musste diese im September zeitweise für den Verkehr gesperrt werden. „Sicherheit geht vor, das steht außer Frage. Es hat sich aber auch gezeigt, wie wichtig diese Verkehrsanbindung für die Wirtschaft ist. Wir haben uns deshalb hierzu zusammengehört und gemeinsam eine tragbare Lösung erreicht.“, so Karl Pfitscher.